Öffentliche und mediale Diskurse

Wie auch anderswo in Europa sind der Islam und die MuslimInnen in der Schweiz seit Ende der 1990er Jahre zu einem wiederkehrenden Thema in den öffentlichen Debatten und in den Medien geworden. An der Jahrtausendwende nehmen diese Debatten eine neue Wendung. Islam und MuslimInnen werden weniger unter dem Gesichtspunkt nationaler und sprachlicher Unterschiede diskutiert, sondern vielmehr unter dem Aspekt kultureller, sozialer und religiöser Widersprüche, aber auch im Hinblick auf soziale Spannungen und Sicherheitsrisiken. Verschiedene nationale und internationale Ereignisse haben dazu beigetragen, Islam und MuslimInnen zu einem gesellschaftlichen Thema zu machen: Anschläge vom 11. September 2001; Kopftuch von Frauen in Schulen, Unternehmen oder Behörden (seit 1994); Kampagne für erleichterte Einbürgerungen im Jahr 2004; die dänischen Karikaturen (2005); die Anti-Minarett-Initiative (seit 2007); die Ausschaffungsinitiative (seit 2007); die Masseneinwanderungsinitiative (seit 2011); die zahlreichen Anschläge auf europäischem Boden seit Madrid 2003 bis heute in mehreren westeuropäischen Ländern (und anderswo auf der Welt). In diesem Kontext werden Personen, die sich als MuslimInnen bezeichnen oder als solche identifiziert werden, häufig angegriffen und auf reaktive Haltungen reduziert.

 Sie sind häufiger Objekt als Subjekt des öffentlichen und medialen Diskurses. Mit anderen Worten: Sie reagieren häufiger auf aktuelle Ereignisse, als dass sie Informationen über sich selbst produzieren.

Dieser Bereich der Website bietet Beiträge, die Licht auf bestimmte öffentliche und mediale Debatten im Zusammenhang mit dem Islam und MuslimInnen im Schweizer Kontext werfen. Er umfasst Artikel, die diese Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten, wie z. B.:

  • Wie werden Islam und MuslimInnen in den Medien dargestellt?
  • Welche Themen im Zusammenhang mit dem Islam beschäftigen die Zivilgesellschaft in der Schweiz?
  • Welche Auswirkungen haben öffentliche oder mediale Diskurse auf die Art und Weise, wie sich MuslimInnen (re)präsentieren?
  • Welche Kommunikationsstrategien entwickeln muslimische Verbände und ihre VertreterInnen?