Wie Musliminnen und Muslime in der Schweiz ist auch der Islam in der Schweiz in seinen Ausprägungen pluralistisch. Dass der Islam in der Schweiz mehrheitlich sunnitisch ist, bildet lediglich einen ersten Schritt. Der Sunnitentum gliedert selbst ist nämlich in verschiedene Rechtsschulen unterteilt, darunter Hanafismus, Malikismus, Schafismus und Hanbalismus, aber auch in verschiedene sprachliche, kulturelle oder nationale Ausprägungen (albanischsprachig, bosnischsprachig, türkischsprachig, arabischsprachig, bangladeschischsprachig etc. ), politisch-ideologische Orientierungen (Ahbache, Muslimbruderschaft, Millî Gürüs, Salafismus, Wahhabismus) oder auch Bruderschaften (Alâwiyya, Muridismus, Naqshbandiyya). Der Islam in der Schweiz umfasst aber auch schiitische Personen und Gemeinschaften, die ebenfalls vielfältig auftreten. Obwohl die Schia in der Schweiz mehrheitlich der duodezimanischen Theologie folgt, ist sie aufgrund der sprachlichen, kulturellen und nationalen Herkunft der schiitischen Bevölkerung in der Schweiz (Persisch, Arabisch, Afghanisch, Urdu), der politisch-religiösen Orientierung ihrer Mitglieder an Herkunftsländern wie Iran, Irak, Libanon oder Afghanistan und dem Ausdruck komplexer transnationaler Beziehungen zwischen den Diasporagemeinschaften (am Beispiel der Khodja) ebenfalls pluralistisch.
Dieser Bereich der Website bietet Beiträge, die verschiedene Facetten dieser Vielfalt an Strömungen und Tendenzen des Islam in der Schweiz darstellen und analysieren. Die Themen umfassen unter anderem:
- Die Vielfalt der theologischen Ausrichtungen des Islam und ihre Auswirkungen im schweizerischen Kontext.
- Die kulturellen und nationalen Ausprägungen von organisierten Formen des Islams
- Das Vorhandensein und die Funktionsweise politisch-ideologischer Bewegungen.
- Die transnationalen Beziehungen der muslimischen Gemeinschaften in der Schweiz und ihre Verknüpfung mit lokalen Kontexten.